Am Samstagabend wartete in Zernez der gegenwärtig souveräne Leader auf den SC Celerina. Während die Celeriner im Hinspiel mit dem Gegner Mühe bekundeten und mit 2:5 verloren, warteten sie nun sehnlichst darauf, Revanche nehmen zu können. Die wohl etwas schlecht gelaunten Wettergötter hatten jedoch anstatt Schnee nur Regen zu bieten, was zu einem etwas gewöhnungsbedürftigen Eiszustand führte.
Die Celeriner wollten das Beste aus der Situation machen und zeigten dies, indem sie gut ins Spiel starteten. Jan Weisstanner schoss die Celeriner nach 10 Minuten etwas glücklich in Führung. Die Zernezer beantworteten dies noch im selben Drittel mit dem Ausgleich. Zeitweise schlugen die Gastgeber ein hohes Tempo und aggressives Spiel an. Die Celeriner hielten diesem jedoch gut stand und kamen zu einigen guten Chancen.
Im zweiten Abschnitt bekundeten die Celeriner Mühe, die Scheibe aus der eigenen Zone zu bugsieren, Marco Howald hielt die Gäste jedoch mit guten Reflexen im Spiel. Vorne konnten sich die Celeriner eher selten etablieren, kamen jedoch dennoch durch schnelle Angriffe trotzdem zu guten Chancen. Eine davon nutzte erneut Jan Weisstanner, indem er sich gegen die Zernezer Defensive durchsetzte und die Scheibe anschliessend im Tor versenkte. So konnten die Celeriner mit einer (keineswegs beruhigenden) 2:1 Führung in die Pause.
Im letzten Drittel konnten sich die Celeriner defensiv steigern. Dennoch gelang es den Gastgebern, den Ausgleich zu erzielen. Fabio Zanini beendete nicht viel später seine seit einigen Spielen andauernde Torflaute, indem er die Celeriner wiederum in Führung schoss. Trotzdem währte diese Führung wieder nicht lange, sie konnten in der 53. Minute erneut ausgleichen. Die Celeriner zeigten viel Moral, konnten sehr gut mit dem Tempo des Leaders mithalten. Tore fielen jedoch anschliessend keine mehr, was zur Verlängerung führte.
Dort konnten die Celeriner das Spiel kontrollieren, kamen ihrerseits zu sehr guten Chancen, wobei nicht sicher ist, ob Curdin Spirig das Spiel mit einem angeblichen Lattenkreuz-Schuss nicht bereits entschieden hätte. Nun denn, im anschliessenden Penaltyschiessen konnte sich leider keiner der Celeriner auf dem Eisbelag als erfolgreich erweisen, während zwei Zernezer frech einnetzten konnten. So wurde das Spiel schlussendlich Opfer der misslaunigen Wettergötter und zugunsten des HC Zernez entschieden. Trotzdem dürfen die Celeriner froh über diesen ergatterten Punkt auswärts beim Leader sein.
EHC Samedan - SC Celerina 3:2
Etwa 15 Stunden später stand bereits das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm, und zwar das legendäre Derby gegen den ewigen Rivalen und Nachbarn EHC Samedan. Die Zeiten von bitteren Niederlagen Celerinas in Serie waren jedoch vorbei, das Blatt hat sich zumindest im Hinspiel zugunsten des SC Celerina gewendet, die dort mit einem Sieg aufwarteten. Sie wollten diesen Sieg natürlich am Sonntag auch auswärts bestätigen. Die Wettergötter zeigten sich auch am Tag danach noch nicht wirklich von einer fröhlicheren Seite, zeitweise begleitete starker Schneefall das Spiel.
Die Celeriner zeigten zu Beginn auf der ebenfalls schwierigen Unterlage ein schwächeres Tempo als am Vortag, kamen jedoch durch viel Kampfgeist trotzdem zu einigen Chancen, konnten jedoch keine davon nutzen (eine in dieser Saison bereits altbekannte Schwierigkeit). Die Samedner zeigten den Celerinern wie das gehen würde, versenkten die Scheibe nach 12 Minuten eiskalt zur Führung, die bis zur Pause standhielt.
Im zweiten Drittel konnte Jan Weisstanner nach aggressivem Fore-Checking die Scheibe erobern und gleich noch mit einem Buebetrickli im Tor der Samedner versenken. Im Spiel mangelte es anschliessend an Toren, nicht jedoch an Torchancen. Das Tempo war immer noch weit tiefer als am Vortag, jedoch arbeitete die Celeriner Defensive gut und erlaubte auf dieser Seite keine Tore im Mittelabschnitt mehr. Kurz vor Ende gelang es Curdin Spirig, mit einem tiefen Slapshot zur Führung für die Celeriner einzunetzen. Wie am Vortag stand es also 2:1 nach zwei Dritteln.
Im letzten Drittel passierte das, was auch schon in Zernez passiert war. Die Samedner brauchten nicht lange, um den Ausgleich erzielen zu können. Die Celeriner liessen den Kopf jedoch nicht hängen, zeigten defensiv viel Moral und brachten den Spielstand (auch dank Torhüter Marco Howald) über die Zeit. Offensiv konnten sie leider keine richtigen Akzente mehr setzen. Schon wieder stand also eine Verlängerung auf dem Programm.
Dort starteten die Celeriner furios und kamen durch Gian-Andrea Schild zu einer Grosschance, die er leider nicht nutzen konnte. In der 64. Minute setzte sich ein Samedner im Drittel der Celeriner durch, passte vors Tor, wo ein Gegner stand und die Samedner zum Sieg schoss.
Der Blick über das gesamte Spiel zeigt, dass es eher zwei verlorene als ein gewonnener Punkt für die Celeriner war, da sie über lange Zeit das Spieldiktat hatten. So verbleiben die Celeriner eine weitere Woche auf dem 6. Rang. Nächstes Wochenende stehen wieder zwei Auswärtsspiele auf dem Programm, bei jedoch ranglistenmässig einfacheren Gegnern: Davos und Bregaglia. Sie hoffen dabei einerseits auf wichtige 6 Punkte und vielleicht auf ein wenig besser gelaunte Wettergötter.