Wie vor einer Woche in Vicosoprano machte erneut starker Schneefall den Celerinern zu schaffen. Sie konnten ihr gewohntes Spiel nicht aufblühen lassen und taten sich sehr schwer mit den Witterungsverhältnissen.
Für Bregaglia hingegen war der Schnee ein Segen, ein Zeichen von oben um doch noch an einem möglichen Finaleinzug zu glauben. Ihre Gebete wurden erhört, Petrus liess es kräftig schneien um den technischen Vorteil von Celerina zunichte zu machen. Die kämpferischen Bergeller konnten dies auch ausnützen und gingen mit 0:1 in Führung. Celerina tat sich schwer und fand kein Mittel gegen die gut postierte Abwehr, die wenig Chancen zuliess. Erst wenige Minuten vor Drittelsende konnte Celerina mit Trivella zum 1:1 ausgleichen.
Zu Beginn des zweiten Drittels war das Spiel mehrere Minuten ausgeglichen ehe Agrippi für Celerina den wichtigen Führungstreffer zum 2:1 traf. Danach war der Bann gebrochen und auch die Gebete konnten die Bergeller nicht mehr retten. Bis Ende des Mitteldrittels erhöhte Celerina das Resultat auf 5:2, wobei das zweite Gegentor ein ziemlich grosses Geschenk von Torhüter Etter an die Bergeller war.
Nebenbei sei noch bemerkt, wie sich die Mannschaft von Bregaglia im Laufe der diesjähirgen Coppa Allegra merklich verändert hat. Standen zu Beginn der Saison mehrheitlich Spieler mit Durchschnittsalter 40 auf dem Eis, so wurden diese im Verlauf der Saison, statt ein paar Monate älter, um etliche Jahre jünger?!! Eine richtige Verjüngungskur fand im Bergell statt! Ob dies auf den mangelnden Sonnenschein in der Val Bregaglia während den Wintermonaten zurückzuführen ist?
Nichtsdestotrotz nützte auch das jüngere und athletischere Alter nichts gegen die routinierte Celeriner Mannschaft. Im dritten Drittel konnten die Bergeller keinen Treffer mehr erzielen während Celerina noch vier weitere zum 9:2 schoss. Nun verbreitete sich Frust auf Seiten von Bergell und das Spiel wurde ziemlich ruppig. Schiedsrichter Weisstanner hatte alle Hände voll zu tun und versuchte die hitzigen Gemüter auf beiden Seiten zu beruhigen, was nur teilweise klappte.
So kam es dann auch zu einer kuriosen Szene. Topskorer Serginho hatte ein Rencontre mit einem 2 Meter hohen und 100 kg schweren Bergeller Holzfeller. Zuerst wurden ein paar wörtliche "Nettigkeiten" auf dem Eis ausgetasucht, der Bergeller liess sich dann auswechseln und nahm Platz auf seiner Spielerbank. Serginho war auf 100, mähte ein paar Bergeller um und machte sich bei Spielunterbruch auf den Weg zur gegnerischen Spielerbank um seinen Freund Goliath zu besuchen. Wie David hatte auch Serginho keine Angst und forderte seinen Gegner zum Kräftemessen aus. Goliath zog seinen Helm und seine Handschuhe aus und war bereit für den Kampf – ein paar Mitspieler beider Mannschaften konnten dann noch rechtzeitig eingreifen und das Blutvergiessen verhindern.
Nun zur kuriosen Szene: Für den furchtlosen Serginho war klar, dass sein Verhalten vom Schiedsrichter mit einer Strafe sanktioniert wurde. Er machte sich selber auf den Weg zur Strafbank und nahm dort Platz. Das Spiel ging in Celeriner-Unterzahl weiter doch auf der Anzeigetafel wurde gar keine Strafe angezeigt? Nach ca. einer Minute ging Schiedsrichter Weisstanner bei Serginho vorbei und fragte ihn, was er eigentlich auf der Strafbank mache, da gar keine Strafe ausgesprochen wurde? Wahrscheinlich wollte er etwas für sich alleine sein um sich etwas zu beruhigen und nicht aus Versehen in aller Wut noch auf einen eigenen Mitspieler auf der Spielerbank einzuschlagen :)
Nächsten Sonntag findet noch das Rückspiel zwischen Samedan und Zuoz statt. Dann steht fest, wer der Gegner im PlayOff-Finale sein wird. Nach dem klaren Sieg im Hinspiel wird wohl Samedan das Rennen machen, dann käme es zum Derby-Showdown zwischen Celerina und Samedan!!! Für hitzige Emotionen wäre dann gesorgt!!